Grußwort
Grußworte stammen von Oberbürgermeistern,
von Ehrenvorsitzenden und Alterspräsidenten. Alles das bin ich
nicht, glücklicherweise.
Der Vater von Prof. Dr. Dr. Dr. Augustus van
Dusen bin ich auch nicht – der war bekanntlich Jacques Futrelle aus
Pike County, Georgia. Auch die Stimme bin ich nicht – die heißt
ein für allemal Friedrich W. Bauschulte. Und der Pate auch nicht.
Das war die Rolle von Hans Rosenthal, der die Hörspielreihe auf
den Weg gebracht und energisch angeschoben hat. Rosenthal war ja nicht
nur Fernsehstar, er war auch (und vor allem) ein cleverer und intuitiver
Rundfunkmann, einer von denen, die noch Programm für Hörer
machten. Sowas gab es damals – verdammt lang her.
Futrelle, Rosenthal und Bauschulte können
keine Grußworte mehr schreiben. Umso wichtiger ist es, dass ich
mich vor ihnen verbeuge, tief und ernsthaft. Und da ich gerade beim
Verbeugen bin: Auch Rainer Clute (einen besseren Regisseur hätte
van Dusen sich nicht wünschen können) und Klaus Herm alias
Hutchinson Hatch verdienen je einen Diener.
Aber das Grußwort bleibt wohl an mir
hängen – nicht Pate, nicht Stimme, nicht leiblicher Vater, wohl
aber Stief- oder, besser, Adoptiv-Vater des genialen Professors.
Also. Ich grüße alle, die hier vorbeischauen,
und wünsche Ihnen viel Freude und viele neue Informationen.
Das Neueste und Wichtigste ist natürlich
der Van-Dusen-Comic. Die Denkmaschine, bisher nur im Buch und Hörspiel
aktiv, kriegt eine ganz neue Dimension. Sie erhält Gesicht und
Gestalt – und nicht nur sie. Auch Hatch, das Phantom, weitere Mitspieler,
die Landschaft, das historische Milieu, alles das wird zum ersten Mal
sichtbar und bestaunbar.
Darum muss es noch eine Verbeugung geben. Sie
gebührt Gerd Pircher, der uns die Augen öffnet und Prof. van
Dusen in ein neues, buntes, spektakuläres Medium kleidet – mit
Können, Einfühlung und Bravour. Eine Verbeugung und ein herzlicher
Gruß von Wilhelmshaven nach Zirl in Tirol!
Das war's. Und jetzt schmeiße ich, wie
das hier an der Küste bei Schiffstaufen üblich ist, zum Start
des Comics und der neuen Internet-Seite (an der ich mich kräftig
und dauerhaft beteiligen will) mit einer Flasche Champagner – mit einer
virtuellen natürlich, aber Dom Pérignon. Darunter machen
wir es nicht, der Professor und ich.
Michael Koser, März 2004